Auch in der Pflege und Betreuung hat die Digitalisierung keine Bogen gemacht. Vor ca. 30 Jahren begann der Umbruch vom Analogen zum Digitalen. Die Einführung einer digitalen Planung, Organisation und Dokumentation war für viele Einrichtungen und Mitarbeiter*innen ein großer Schritt der Umstellung – verbunden mit vielen Mühen und gegenseitigem Lernen. In allem schwang die Hoffnung der Erleichterung, Vereinfachung und des Zeitgewinns für das Personal zugunsten der Pflege und Betreuung mit. Haben sie sich eingestellt oder wurden die Klagen der Vergangenheit in die Gegenwart hineingetragen? Es besteht der Eindruck, dass die digitale Bürokratie nicht weniger geworden ist. Das Betreiben digitaler Netze bedarf einer nie dagewesenen eigenen und externen Pflege und Sicherheit. Auch das Digitale braucht seine Zeit. Dem Eindruck des Mehraufwandes steht für viele Mitarbeiter*innen die Wahrnehmung von eher geringerem Nutzen gegenüber. Stimmt das?
Auch die digitalen Endgeräte für Pflege und Betreuung sind derzeitig im Wandel begriffen. Es ist von Robotern die Rede, die auf ihren Einsatz in dieser Branche warten. „Alexis“, „Pepper“ und ChatGPT sind nur der Anfang. Die digitalen Endgeräte werden zunehmend mit Künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattet und immer „menschlicher“. Was bedeutet das? Wie wirkt sich diese Entwicklung auf den Arbeitsprozess, die Beschäftigten und Klienten aus? Wird der Mensch mit der KI freier und zufriedener? In welcher Rolle (Funktion) sieht er die KI von morgen? Passieren in dieser Branche ungewollte „Dinge“ mit unausweichlichen Folgen?
Das Selbstverständnis von KI in Pflege und Betreuung wird eine Schlüsselfunktion einnehmen, wenn es darum geht, zu klären: Soll die KI „nur“ Assistenzcharakter einnehmen oder gibt der Mensch „Pepper“ die Vollmacht für eigenständiges Entscheiden und Handeln?
Wir stoßen mit dieser Überlegung an Grenzen, die die Ethik und Moral in Pflege und Betreuung berühren. Wird das digitale KÖNNEN dem digitalen WOLLEN gegenüberstehen? Wen soll bzw. wem wird der humanoide Roboter mehr Vorteile bringen – den Unternehmen und Mitarbeiter*innen; oder lässt sich die KI vollends auf die Bedürfnisse zu Pflegender und zu Betreuender ausrichten? Wer wird letztlich für wen da sein? Wird es Gewinner und Verlierer geben?
Wie kann hier das Philosophieren zum Verstehen von Spiritualität und Digitalisierung unseres Lebens sinnstiftend und gewinnend beitragen?
Wir machen uns Gedanken über Spirituelles und Spiritualität, über Digitales, Digitalisierung und Digitalität. Wir kennen diese Begriffe – doch welchen Inhalt geben wir ihnen? Wir brauchen nach Möglichkeit…
Was verbindet sie miteinander?
In dieser gestellten Frage steckt pure Dialektik. Das heißt, zwischen dem Spirituellen und Digitalen bestehen Zusammenhang und Wechselwirkung, die auszumachen sind. Dabei geht es darum zu erklären, wie das Spirituelle mit dem Digitalen verbunden…